Umsetzung nach draußen

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Die beste Zeit, um ein Meerschweinchen nach draußen umzusiedeln, ist im Frühjahr, wenn die ersten warmen Tage anstehen und es keine Nachtfröste mehr gibt. Mitte bis Ende Mai ist dies eigentlich in ganz Deutschland der Fall. Den ganzen Sommer über ist es garkein Problem. Als spätesten Zeitpunkt empfehle ich so Anfang bis Mitte September. Da hat das Tier noch 2 bis 3 Wochen Zeit für die Umstellung, bis schlimmstenfalls die ersten Herbstfröste eintreten können.

Kann man ein Tier auch mitten im Winter raussetzen?

Ja, man kann. Da Meerschweinchen keine Unterwolle bilden müssen, sondern sich hauptsächlich an die kühleren Verhältnisse gewöhnen müssen, ist das möglich. Die Bildung eines Winterfells wie es z.B. Kaninchen, Hunde und Katzen ausbilden, kann man nicht innerhalb kurzer Zeit anregen, aber Meerschweinchen haben dies sowieso nicht. Sie sind im Gegensatz zu diesen Tieren auch gar nicht in der Lage in unseren Breiten ohne geschützte und isolierte Bereiche zu überleben. Sie schützen sich vor allem durch das Anfuttern von Fettreserven gegen die Kälte, und diese können sie relativ schnell einlagern. Aber dies erfordert geeignete Räume, natürlich auch etwas Zeit und Glück mit dem Wetter. Das Tier muß in einen zugfreien! Raum, dessen Temparatur man täglich weiter absenken kann (Keller oder Dachboden mit Fenster). Wenn man den Raum jetzt täglich ca. 1-2 Grad absenkt, erreicht man nach 10-20 Tagen ein Sturz von 20 Grad auf ca. 5 Grad. Die meisten Kellerräume und Dachböden bekommt man allerdings garnicht bis auf 5 Grad runter, so daß eine Gartenhütte, die man ein wenig heizen kann, eine ideale weitere Station auf dem Weg nach draußen wäre. Wenn eine solche Hütte nicht zur Verfügung steht, kann man jetzt nur noch alle Häuser und Unterschlüpfe aus dem Käfig entfernen, damit das Tier eine kältere Umgebung bekommt. Wenn man bei ca. 5 Grad angekommen ist, braucht man jetzt noch etwas Glück. Die nächsten frostfreien Tage setzt man das Tier dann raus in die zukünftige Gruppe. Außerdem in den ersten Tagen unbedingt den Auslauf sperren! Durch die auch im Winter anstehenden Klärungen bzgl. Rangfolgen könnte es sonst passieren, daß das neue Tier nach draußen gejagt wird, wo es besonders kalt ist, kein Futter und Heu zur Verfügung steht und es sich nichtmal auskennt. In den ersten Tagen sollte man auch besonders viel wärmendes Heu überall verteilen. Auch nahrhaftes Futter sollte an mehreren Stellen zur Verfügung stehen, damit alle Tiere trotz evtl. enstehender Rangeleien jederzeit Futter in ausreichender Menge zu sich nehmen können. Man kann natürlich Pech haben, daß es ausgerechnet dann dauerhaft friert. Dann muß man eben weiter abwarten. Das Wetter ist das Einzige, daß man nicht vorherahnen kann.

Mit einer Gartenhütte hätte man noch die Möglichkeit, das Tier weiter sinkenden Temperaturen auszusetzen, aber jetzt bräuchte es dann auch bereits einen wärmenden Partner und wieder isolierte wärmende Unterschlüpfe. Man müßte also bei Frost dann erstmal ein Tier aus der Gruppe dazugesellen.

Meine ungefähre Empfehlung ist, daß man für jeden Grad Temperaturabsenkung einen Tag einkalkulieren sollte. Ab 5 Grad eine weitere Absenkung nur mit Partnertier und isolierten Unterschlüpfen vornehmen. Und während der Umstellungphase stets reichlich Heu und Futter bereit stellen.

Diese Methode habe ich angewandt, als ich Luna wegen schwerer Erkrankung im Dezember ins Haus nehmen mußte. Ich hatte die Wahl: entweder ein weiteres Schweinchen von draußen zur Gesellschaft reinholen, weil sie nach ihrer Genesung allein einfach nicht ordentlich fressen wollte, und Beide hätten den ganzen Winter im Käfig fristen müssen, oder der Versuch sie wieder rauszusetzen. Da meine Schweinchen sich innen überhaupt nicht wohl fühlen, habe ich es probiert und es klappte problemlos. Ebenso habe ich Columbus im Februar mit dieser Methode nach draußen gebracht.