1980
Meine ersten Meerschweinchen (und Kaninchen)
Leider war dies genau das wonach es hier aussieht …
… eine Kinderzimmerzucht. Ich war 16 …
Dazu gehörten dann noch ein Aquarium, permanent 20 bis 40 Hamster und mittendrin für einige Tage auch noch eine Katze. Die musste dann aber leider wieder weichen nachdem sie raus hatte wie man die Hamsterkäfige öffnet. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass meine Motivation nie wirklich die Vermehrung dieser Tiere war. All diese Tiere hatte ich aus Zooläden „gerettet“. Damals waren die Haltungsbedingungen von Kleinnagern katastrophal. In Eimern und Wäscheschüsseln saßen die Hamster nur auf Streu in den Geschäften und kratzten völlig neurotisch an den Wänden. Ich konnte das schon damals nicht mit ansehen. Und so kaufte ich jeden Hamster den ich bezahlen konnte „frei“. Es ging den Tieren bei mir für damalige Verhältnisse paradiesisch. Fast alle Hamster bekamen mindestens alle 2-3 Tage stundenlangen Auslauf. Jede Nacht durfte einer die ganze Nacht rumlaufen. Und jeden Morgen suchte ich mir einen Wolf 😉
Auch die Meerschweinchen und Kaninchen hatten einen selbst gebauten und -für damalige Verhältnisse- riesigen Käfig in unserer Loggia und sie bekamen sogar Stroh und Heu. Ich wollte damals -wie auch zu Beginn meiner Zucht 1996- nur gegen diese Vermehrer und Zooläden arbeiten. Wollte, dass diese Tiere unter guten Bedingungen aufwuchsen und respektvoll behandelt wurden. Ich hatte sogar eine Kooperation mit einem Zoohändler der nicht so war wie die anderen. Das waren zwei total liebe nette Kerle, die ebenso wie ich gegen diese Mißstände kämpfen wollten. Nur, sie gingen pleite. Weil sie mehr Kunden aus ihrem Laden rauswarfen, als sie es sich leisten konnten …
So konnte ich die Welt damals dann doch nicht retten, ging mit den beiden Jungs unter, und später war ich auch nicht erfolgreicher … Und die Welt hat sich auch nicht wirklich viel verändert seit dem. Noch immer sitzen Kleinnager zu hunderten abgeschoben in Tierheimen und Notstationen. Noch ärmer dran sind die vielen in Einzelhaltung dahin vegetierenden Tierchen um die sich niemand mehr wirklich kümmern will … weil, „das lebt doch eh nicht mehr so lang …“
Nicht die Dauer eines Lebens ist entscheidend, sondern die Qualität. Und jeder nicht artgerecht gehaltene Tag ist ein Tag der Qual. Deswegen mein Appell an jeden der sich hierher verirrt:
Vermehrt bitte keine Tiere von denen es bereits genug nicht mehr gewollte gibt. Und haltet sie nicht ein Einzelhaltung. Macht Euch wenigstens die Mühe das Tier im nächsten Tierheim abzugeben.